Naturschutzgebiete Theikenmeer seit
1936
und
Moorwiesen am Theikenmeer seit 1993
Wo liegen
die beiden Naturschutzgebiete? Die
Naturschutzgebiete liegen nördlich der Straße von Sögel nach Werlte bei
Ostenwalde.
Wann wurden sie
geschützt? Das eigentliche Theikenmeer wurde bereits 1936 als NSG ausgewiesen. (WE 10)
1983 wurde das NSG um das nördlich angrenzende Hochmoorgebiet „Wehmer Dose“
vergrößert.
1993 wurden auch die angrenzenden Moorwiesen auf Spahner Seite als NSG
ausgewiesen (WE 213).
Wie groß sind sie? Beide Gebiete umfassen insgesamt 290 ha.
Das NSG Theikenmeer ist 250 ha groß, davon entfallen ca. 26 ha auf das
eigentliche Theikenmeer.
Die Moorwiesen am Theikenmeer sind ca. 40 ha groß.
Wem gehören die
Naturschutzgebiete?
120 ha gehören der Gemeinde Werlte, die seit Anfang der 80er Jahre viele Flächen
im NSG mit Zuschüssen des Landes Niedersachsen angekauft hat.
Weiteren Grundbesitz hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) vertreten durch
die Naturkundliche Arbeitsgemeinschaft Hümmling (ca. 42 ha) mit Mitteln der
Zoologischen Gesellschaft Frankfurt erworben.
In den letzten Jahren ist auch das Land Niedersachsen in den Grunderwerb
eingestiegen (10 ha). Der übrige Flächenanteil ist Privateigentum (ca. 120 ha).
Was soll geschützt
werden? Das eigentliche Theikenmeer ist der Rest eines so genannten Laggsees, der sich
aus dem abfließenden Wasser des Hochmoores zwischen dem Moor und der südlich
angrenzenden Geestkante gebildet hat.
Das Gebiet ist mit seinen offenen Wasserflächen sowie den umgebenden Grünland-
sowie Hochmoorflächen vorn besonderer Bedeutung für Natur- und Heimatkunde sowie
als Lebensraum für Gastvögel (z.B. Enten und Gänse).
In den Moorflächen finden noch Kreuzottern und Hochmoorlibellen ihren
Lebensraum. In den Moorwiesen am Theikenmeer finden Wasservögel wie Großer
Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine Brutplätze.
Wie werden sie geschützt?
Bestimmte Handlungen, die die Naturschutzgebiete beeinträchtigen könnten, sind in
den NSG-Verordnungen zum Theikenmeer und zu den Moorwiesen am Theikenmeer
eingeschränkt.
NSG Theikenmeer:
-
Betreten
nur auf den Wegen
-
Hunde sind
anzuleinen
-
Keine
Umwandlung von Grünland in Acker
-
Keine
Gülle
NSG
Moorwiesen am Theikenmeer:
-
Betreten
nur auf den Wegen
-
Hunde sind
anzuleinen
-
Keine
Absenkungen des Wasserstandes
-
Keine
Umwandlung von Grünland in Acker
-
Keine
Ausbringung von Gülle auf Grünland
Wie
werden sie genutzt?
NSG Theikenmeer:
Grünland und Brachen ca. 45 ha
Acker ca. 20 ha
Moor und Wald ca. 160 ha
Wasserfläche ca. 26 ha
NSG Moorwiesen am
Theikenmeer:
Grünland ca. 33 ha
Acker ca. 4 ha
Brache ca. 3 ha
Was wurde bisher zur
Pflege getan?
Aufgrund von Entwässerungen im Umfeld des eigentlichen Theikenmeeres war dieses
Ende der 70er Jahre weitgehend verlandet.
Anfang der 80er Jahre wurde am nördlichen Auslauf des Meeres ein Staubauwerk
eingebaut und das Theikenmeer wurde ausgebaggert. Das Baggergut wurde auf den
umliegenden Flächen einplaniert.
Wie soll´s weitergehen?
Langfristiges Ziel ist es alles Wasserabflüsse aus dem NSG anzustauen, damit
durch den hohen Wasserstand zumindest ein Teil der Birken abstirbt und sich
wieder hochmoortypische Vegetation entwickelt und ausbreitet.
Dazu ist aber das Einverständnis der Grundbesitzer oder aber der Ankauf
aller Nutzflächen erforderlich.
Da dies kurzfristig nicht zu realisieren ist, wird z. Zt. eine Schafherde
eingesetzt, die das Aufkommen der Birken verhindern soll. Wichtig wäre auch die
durch das Theikenmeer entwässernden Ackerflächen aus der Nutzung zu nehmen,
damit der Zufluss von Nährstoffen in diesen von Natur aus nährstoffarmen
Lebensraum verhindert wird.