Albert Trautmann
Albert Trautmann Geboren am 21. 12. 1867 in Sögel, gestorben am 12. 9. 1920 in Werlte. Er war der
jüngste Sohn des Apothekers Robert und Gertrud Trautmann, geborene
Cordes. Albert Trautmanns Vorfahren kamen als Emigranten aus Frankreich
ins Emsland. Nach Besuch der Volksschule in Sögel und einer
Privatschule im Marstall Schloss Clemenswerth besuchte er das Gymnasium
in Meppen, studierte an der Hochschule in Münster Pharmazie.
Anschließend zog er nach Werlte und übernahm nach dem Tod
seines Vaters die Apotheke, die sein Vater Robert Trautmann 1837 in
Werlte als Apothekenfiliale errichtete. Später nach ihm Albert
Trautmann Apotheke benannt wurde, die auch heute noch existiert.
Er starb nach schwerer Krankheit schon mit 53 Jahren am 12.9.1920 und
ist auf dem Friedhof in Werlte begraben.
Der Naturfreund Albert Trautmann war ein begeisterter Sammler alter
Gegenstände und eigenartige Dinge und war 1908 Initiator und
Mitbegründer des Hümmlinger Heimatbundes.
Bereits zu seinen Lebzeiten wurden seine Kurzerzählungen in der
Heimpresse veröffentlicht. Seine humorigen und
hintergründigen Erzählungen erschienen erstmals 1910
gesammelt, in Buchform unter dem Titel Hümmlinger Skizzen. Ein
umfassender Bauernroman blieb unvollendet, ebenso eine Erzählung
unter dem Titel Hünenkönig Surwold.
Er trug mit selbst geschriebenen Einaktern für die
alljährlich stattfindenden Theateraufführungen zur
Unterhaltung der verschiedensten Vereine bei, deren Vorsitzender er
meist selber war.
Das war vielleicht der Beginn seiner Schriftstellerei; seine
"Plaudereien", wie er sie selber nannte, wurden zunächst
gelegentlich in Zeitungen abgedruckt und fanden viel Beifall. Witz,
Humor und Liebe zu seiner Heimat spiegeln sich in allen seinen Texten
wieder. Erst nach seinem Tod sind diese "Plaudereien" 1925 in den
Heimatblättern veröffentlicht worden. Auch die heute noch
bekannteren "Hümmlinger Skizzen" konnten erst 1910 und dann noch
1924 in zweiter Auflage erscheinen.
Albert Trautmann war aber nicht nur Dichter und Schriftsteller, sondern
auch ein sehr bekannter Heimatforscher und der beste Kenner des
Hümmlings. Seine weiteren Pläne, z.B. das Theiken Meer und
eine Art Museumsdorf betreffend, wurden durch seinen frühen Tod
zunichte gemacht.
"Apotheker und Dichter des Hümmlings" wird Albert Trautmann
genannt, der sowohl in seiner Apotheke als auch in der Gastwirtschaft
und zu Hause ein gern gesehener Erzähler und Zuhörer war.
Weiterführende Werke: Kirmes – Am Herdfeuer bei kleinen
Leuten – Jobs – Unter dem Hochamt – Gerd sein–
Lücken Gerd sin Schwien – Scheper Gerd –
Fränzchen – Wieder allein – Eine Wisent-Jagd auf dem
Hümmling vor 1000 Jahren – Schulten Hinnerk (alle in den
Hümmlinger Skizzen veröffentlicht). Weitere Werke: So sind
wir auf dem Hümmling (Gedicht), Ems Zeitung 1916
–Hünenkönig Surwold (Erzählung/unvollendet)
– Schulten Plaatze (Roman/unvollendet).
Als Gedenkstätten sind zu nennen: Grab/Gedenkstein, Alter Friedhof
Werlte – Denkmal in Werlte – Albert-Trautmann-Realschule,
Werlte – Albert-Trautmann-Apotheke, Werlte –
Albert-Trautmann-Straße, Sögel
Albert-Trautmann-Denkmal
Am 03.05.1989 erhielt Albert Trautmann vom Heimatverein Werlte mit
Unterstützung der Gemeinde Werlte und dem Landkreis Emsland ein
Denkmal an der Ecke Kellerstraße/ Sögeler Straße in
Werlte.
Nach dem Entwurf des Bildhauers Hans Gerd Ruwe aus Osnabrück
handelt es sich um eine lebensgroße in Bronze gegossene Plastik.
Albert Trautmann stützt sich auf ein hohes Schreibpult, in der
Hand hält er eine Schreibfeder und vor ihm liegt ein offenes Buch.
Ein großes Stehpult diente Trautmann unter anderem in der
Apotheke dazu, in der Zeit zwischen den Besuchen der einzelnen Kunden
literarisch zu arbeiten. Neben dem Buch befinden sich ein Tintenfass
und ein Federhalter. Weiter unten auf dem Pult stehen Mörser,
Stößel und einige Bücher, die die Tätigkeit Albert
Trautmanns als Apotheker kennzeichnen.
2010 - Albert Trautmann Jahr
Im Mittagsgespräch auf der Ems-Vechte-Welle am 05. Mai 2010 reflektierte Hermann May den Schriftsteller Albert Trautmann und dessen “Hümmlinger Skizzen”:
Albert-Trautmann-Preis
Der Albert-Trautmann-Preis wird alle 3 Jahre zu einem bestimmten Motto
ausgelobt. Die nächste Ausschreibung erfolgt im Jahre 2020.
Die
genauen
Auslobungskriterien finden Sie hier zum Download.