Vor- und frühgeschichtliche Zeit

 
 

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Mit dem Zurückweichen des Eises nach der Eiszeit stellte sich der Mensch ein, der als Jäger dem Wild folgte. Lange Zeit konnte er das Gebiet von Werlte –und des ganzen Hümmlings- nur in der günstigen Jahreszeit aufsuchen. Im Winter zog er sich in wärmere Gebiete zurück. Es war wohl in der Mittleren Steinzeit, als sich die ersten Menschen in unserem Gebiet fest ansiedelten. In dieser Zeit ging man von der Jagd zur Viehhaltung und zu einem bescheidenen Ackerbau über.
Bis in diese Zeit reicht die Entstehung von Werlte und anderer Hümmlingdörfer zurück. Zeugen dafür sind die Großsteingräber. Das längste dieser Hünengräber (27,5 m) – die so genannten „Hoogen Stainer“ liegt in der Gemarkung Werlte. Seine Schätze werden im Landesmuseum in Hannover aufbewahrt.

Nach alten Urkunden in „Diepenbrocks Geschichte“ führte der Ort Werlte in früherer Zeit zuerst den Namen „Werelidde“ später „Werelithe“. Eine Urkundenabschrift aus dem 11. Jahrhundert berichtet von der Existenz eines Dorfes „Werlidde“. Nach einem Verzeichnis der „Corveyschen Güter“ in unserem Raum hatte Otto Graf von Zythen um 1107 "Werlithe" von Corvey als Lehen erhalten. Zu dieser Zeit verfügt die Gemeinde schon über eine Kirche, die im Jahre 1340 erneuert wurde.

Der Lehrer, Redakteur und Heimatforscher Hermann Abels versucht in seinem Buch „Die Ortsnamen des Emslandes„ aus dem Jahr 1929 eine Deutung des Namens „Werlte“.
Danach ist „Werlte“ ein zusammengesetztes Wort. Das darin enthaltene Grundwort „lithi“ oder „lede“ bezeichnet einen Geländeabhang.
Professor Jürgen Udolph, deutscher Namenskundler und Professor an der Universität Leipzig, versucht in der Radiosendung „Ortsnamen und ihre Bedeutung“ am 11.07.2011 auf NDR 1 Radio Niedersachsen ebenfalls eine Deutung des Ortsnamens „Werlte“.
Er ist der Ansicht, dass „Werlte“ ein komplizierter und sehr schwieriger Ortsname ist. Um das Jahr 1.000 herum erscheint es in den Formen „Werelidde“ und „Werelithe“. Von der Örtlichkeit her liegt Werlte leicht erhöht im Bereich der Mittelradde.
Es ist von einem gothischen Wort „Werilom“ auszugehen, welches zum Wort „Lippe“ führt. Das Wort „Lippe“ ist als eine „wulstige Erhöhung“ zu deuten; letzten Endes ist dies ein Wort für „Erhöhung“ oder „ Hügel“. Weiterhin ist dann von einer „ithi“-Bildung auszugehen, wobei es sich um ein altgermanisches Element handelt, welches aus 2 Teilen besteht, und zwar als erstes „Erhöhung“ und als zweites „ithi“; das heißt: Siedlung an oder auf der Anhöhe.

Aufgrund dieser Namensauslegungen ist davon auszugehen, dass die Siedlung des Ortes „Werlte“ ursprünglich westlich hinter der Anhöhe (großer Esch) der Mittelradde seinen Anfang nahm.
Da es sich bei den Straßenzügen „Oldenkamp“, „In der Knüve“ und „Auf dem Stroh“ um die ältesten Siedlungen handelt, die sich unmittelbar am großen Esch (Anhöhe) befinden, rechtfertigt die Annahme, das die Deutung des Ortsnamens Werlte von einer „Siedlung auf der Anhöhe“ hergeleitet werden kann.

Zwar ist im Osnabrücker Urkundenbuch auf einer Karte die erste Erwähnung mit 1000 n. Chr. angegeben, weitere Angaben werden darüber nicht gemacht. In einer Schenkungsliste des Abtes Drutmar wird im Jahre 1037 der Ort Werlte genannt, weitere Angaben werden auch hier nicht gemacht (Diepenbrock, S. 143).